Definition:
Die Brennzahl (BZ) ist ein Kriterium für die Ausbreitung eines Brandes nach lokaler Einwirkung einer hinreichend starken Zündquelle und somit eine wichtige Kenngröße für das Brandverhalten von Feststoffen und das darauf aufbauende Brandschutzkonzept.
Prüfverfahren:

Zur Bestimmung der Brennzahl wird nach VDI 2263-1 die gemahlene und getrocknete Substanz auf einer feuerfesten Platte über eine Länge von etwa 4 cm und etwa 2 cm Breite aufgeschüttet, wie die nachfolgende Grafik verdeutlicht.

st.Brennzahl

Mit einem glühenden Platindraht (oder mit einer kleinen Flamme) wird versucht, den Produktsteg an einem Ende zu entzünden. Bei schmelzenden Produkten kann die Prüfung der Substanz im Gemisch mit Kieselgur erfolgen.

Sicherheitstechnische Relevanz:

Erfahrungsgemäß nimmt die Brandausbreitung bei Stoffen, die bei Raumtemperatur nur ein schwaches Abbrandverhalten zeigen, mit steigender Temperatur zu, d. h. die Brennzahl wird höher. Zur sicherheitstechnischen Bewertung von Prozessen, die bei höheren Temperaturen ablaufen (z. B. Trocknungsvorgänge) ist daher eine entsprechende Modifikation der Untersuchungsbedingungen erforderlich.

Ergänzend kann diese Prüfung bei erhöhter Temperatur (im Allgemeinen bei 100 °C) im Trockenschrank durchgeführt werden.

Das Brennverhalten der Staubprobe wird bewertet und der Staub mittels einer Brennzahl gemäß der Unterteilung der nachfolgenden Tabelle klassifiziert.

 

Art der Reaktion

BZ

Beispiele

Keine Ausbreitung eines Brandes

Kein Anbrennen

1

Kochsalz

Kurzes Anbrennen und rasches Erlöschen

2

Weinsäure

Örtliches Brennen oder Glimmen mit höchstens geringer Ausbreitung

3

Milchzucker

Ausbreitung eines Brandes

Durchglühen ohne Funkenwurf (Glimmbrand) oder langsame, flammenlose Zersetzung

4

Lykopodium, Tabak

Ausbreitung eines offenen Brandes oder Abbrennen unter Funkensprühen

5

Schwefel

Verpuffungsartiges Abbrennen oder rasche, flammenlose Zersetzung

6

Schwarz-
pulver