Zündtemperatur

Definition:

Die niedrigste Temperatur einer heißen Oberfläche, bei der die Entzündung eines brennbaren Stoffes als Gas/Luft oder Dampf/ Luft-Gemisch eintritt, bezeichnet man als Zündtemperatur.

Prüfverfahren:

Die Bestimmung der Zündtemperatur erfolgt nach DIN 51 794 in einem vorgeheizten 200 ml-Erlenmeyerkolben. Für die Beurteilung sind mindestens drei Testreihen notwendig.

Bewertung:

Beobachtet wird die spontane Entzündung eines Gas/Luft- oder Dampf/Luft-Gemisches bei Zugabe des entsprechenden Stoffes auf verschiedenen Temperaturniveaus.

In der Praxis ist die Zündtemperatur von verschiedenen Umgebungseinflüssen abhängig. Eine signifikante Absenkung der Zündtemperatur ist bei katalytischen Effekten, starker Oberflächenvergrößerung, bei der Anwendung hoher Drücke und beim Umgang mit reinem Sauerstoff zu beobachten. Umgekehrt kann sich die Zündtemperatur in Abhängigkeit der betrieblichen Umgebung auch erhöhen

Sicherheitstechnische Relevanz:

Elektrische und nichtelektrische Betriebsmittel dürfen in explosionsgefährdeten Bereichen nur dann eingesetzt werden, wenn sie für die entsprechende Temperaturklasse zugelassen sind.

Die Zündtemperatur wird zur Neustoffanmeldung benötigt und dient zur Einteilung brennbarer Stoffe in Temperaturklassen nach DIN EN 50 014

Zündtemperatur Temperaturklasse

Maximale zulässige

Oberflächentemperatur

ZT > 450 °C T 1 450 °C
300 °C < ZT < 450 °C T 2 300 °C
200 °C < ZT < 300 °C T 3 200 °C
135 °C < ZT < 200 °C T 4 135 °C
100 °C < ZT < 135 °C T 5 100 °C
85 °C < ZT < 100 °C T 6 85 °C

Bestimmung der Zündtemperatur nach DIN 51 794

 

fl.Zuendtemperatur