Schwelpunkt

Definition:

Der Schwelpunkt ist die niedrigste Temperatur, bei der eine feste Substanz Schwelgase in solchen Mengen abgibt, dass die entstehenden Schwelgas/Luft-Gemische durch Fremdentzündung entflammt werden können.

Prüfverfahren: 

Eine genormte Messmethode zur Bestimmung des Schwelpunktes gibt es nicht. Die Schwelpunktbestimmung kann entweder in Flammpunktprüfgeräten erfolgen oder in einer Spezialapparatur, bestehend aus einem beheizbaren Glaszylinder mit einer Funkenstrecke als Zündquelle. Zur Prüfung auf brennbare Schwelgase kann beispielsweise nach VDI 2263 die Lütolf-Apparatur eingesetzt werden.

Die Beurteilung des Schwelpunktes muss eine umfassende Bewertung der relevanten betrieblichen Temperaturen, Verweilzeiten und örtlichen Verhältnisse einbeziehen.

Sicherheitstechnische Relevanz:

Brennbare Schwelgas/Luft-Gemische entstehen bei unvollständiger Verbrennung, bei endothermen oder exothermen Zersetzungsprozessen bzw. auch beim Ausgasen flüchtiger Komponenten.

In geschlossenen Behältern kann sich bei einigen Produkten über einen längeren Zeitraum gesehen auch bei Temperaturen unterhalb des Schwelpunktes ein explosionsfähiges Gemisch bilden. 

Entsprechend dem Flammpunkt brennbarer Flüssigkeiten können auch sublimierbare Feststoffe (z. B. Salicylsäure) einen „Flammpunkt“ aufweisen, der manchmal ebenfalls als „Schwelpunkt“ bezeichnet wird. Die Bestimmung ist aufgrund der Sublimationseigenschaften und der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Feststoffes schwierig.