Staubexplosionsgrenzen

Staubexplosionsgrenzen 

Definition:

Die Staubexplosionsgrenzen beschreiben den Konzentrationsbereich der Stäube mit Luft, innerhalb dessen Explosionen möglich sind.

Prüfverfahren: EN14034-3

Als Versuchseinrichtungen werden in erster Linie die 20-L-Kugel bzw. auch der 1 m³-Behälter eingesetzt (siehe auch Staubexplosionsfähigkeit).

Die untere Staubexplosionsgrenze wird ermittelt, indem die Staubkonzentration so lange verringert wird, bis bei einem Zündversuch keine Staubexplosion mehr wahrgenommen wird. 

Bewertung:

Als Entzündung wird im 1-m³-Behälter ein Druckaufbau von ≥ 0,3 bar über dem prüfverfahrensspezifischen Ausgangsdruck gewertet, in der 20-l-Kugel ein Druckaufbau von ≥ 0,5 bar.

Sicherheitstechnische Relevanz:

Die Staubexplosionsgrenzen werden zur Auslegung der Schutzmaßnahme „Vermeiden explosionsfähiger Atmosphäre“ benötigt.

Die obere Staubexplosionsgrenze ist bei sicherheitstechnischen Betrachtungen im Zusammenhang mit aufgewirbelten brennbaren Stäuben von geringer Bedeutung, da sich darauf kein Sicherheitskonzept aufbauen lässt. Sie wird daher in der Regel nicht bestimmt. 

Aufgrund der Inhomogenität von Staub/Luft-Gemischen ist zu berücksichtigen, dass eine lokale Überschreitung der unteren Explosionsgrenze nicht ausgeschlossen werden kann, selbst wenn diese in einem Apparat oder Anlagenteil rechnerisch sicher unterschritten wird.